Die „Wischi-Waschis“ wie ich sie respekt- und liebevoll nenne werden vom traditionellen Piercing und BodyMod Studio wohl immer mehr zur Event-Agentur đ … nachdem die ja schon ihr eigenes 10-Jahres JubilĂ€um mit nem Feuerwerk an genialen Events gefeiert haben, hauen die jetzt noch einen raus fĂŒr Lukas!
Mehr Infos: visavajara.com
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[lang_de]Ich mag diese Magnet-Implants am Finger – relativ risikofrei (wenns der richtige macht) und wenn abgeheilt dann eben an der Fingerspitze (seitlich) irgendwie eine Erweiterung des taktilen Wahrnehmung der HĂ€nde … mmmh … steht irgendwie schon seit 2005 oder so auf meiner Wunschliste aber bisher hatte ich immer gezögert weil ich ja irgendwie stĂ€ndig mit meinen Fingern auf ner Tastatur rumhĂ€mmer. Naja, gut das ich gezögert habe, denn die Implantate neuster Generation sind schon viel stabiler – aber so langsam wirds Zeit đ … naja, vielleicht dieses Jahr in Vegas!
Hier zu sehen das gerade vollendete Implantat eines Magneten von Steve Haworth in die Fingerspitze von Dirk (naked steel – Berlin).
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Das erinnert mich daran, dass ich noch ein ziemlich langes Interview mit Steve habe – dessen Veröffentlichung ich mangels neuer EXPAND Ausgabe noch schuldig geblieben bin![/lang_de]
[lang_en]I love that magnetic implants – kinda low risk at the fingertip (if implanted by the right person) and when it is healed it extends the tactile sense of the hand to magnetic vision … mmmh … I always wanted to have that done since 2005/2006 when I first came in contact with those but never had the opprotunity and hesitated because I kinda constantly bang my fingers on a keyboard … but than again I’m not using 10 finger typing so that finger wouldn’t be needed much … anyways it was good to wait a while since the new generation of those has a more stable coating but I think now is the time – never wanted to bother somebody but I guess next time I see Steve I have to book me an appointment ;-)) … maybe Vegas!
Oh, the picture you see is Steve Haworth just finished on an magnetic implant on Dirk’s (naked steel – Berlin) finger.
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That brings to my mind that I have a loooong interview with Steve I owe everybody but never published since there is no more EXPAND issues coming (it was planed for #15)! I’ll work on it and may throw it up here or some other magazine ;-)[/lang_en]
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Super Idee, schöne Stelle und gut verheilt … alle mal ein Bild des Tages![/lang_de] [lang_en]Guess what … EXACTLY … it’s again Italy and it’s again an implant but this time it is behind the ear. I took this photo at the Venecian SusCon 2008 and it has been done by Bruno of course!
Great Idea, perfect placement and nicely healed … it’s worth beeing a picture of the day![/lang_en]
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Das Bild des Tages heute ist die 0. Ausgabe des Magazins BodyPlay. Sozusagen der Magazin-Prototyp. Als Fakir beim PfiQ Magazin „ausstieg“ war das der erste Schritt zum eigenen Magazin, der BodyPlay.
[ad]Warum das ein Bild des Tages ist? Na, ganz einfach – ich habe heute damit begonnen meine kleine Sammlung einzuscannen und werde in KĂŒrze hier Galerien einrichten mit den Covern der in meinen Augen wichtigsten / PrĂ€gensten Magazine aus dem Bereich Piercing und BodyMod (und ein bissl auch Tattoo). Freut euch auf einen kleinen Einblick in die Ausgaben der PfiQ, BodyPlay, Body Art, Piercing World, International Piercing Mag und vieles mehr … auch wenn das alles aus einer Zeit vor dem Massenmedium Internet stammt, sollte es doch einmal ordentlich an einer Stelle im Netz prĂ€sentiert werden!
Das heutige Bild des Tages ist das erste Mini-Implant das ich live gesehen habe – glaub ich zumindest – falls nicht, ist es auf jeden Fall das erste, das ich in einer Ohrmuschel gesehen hab!!
Das Bild habe ich auf der Mailand Convention 2008 geschossen. Eingebracht wurde das Implantat 2007 von Bruno und der stolze TrĂ€ger ist Do-Do … ja, ja … die verrĂŒckten Italiener … man muss sie einfach lieben đ
[ad]Soweit ich weiss war das Implantat noch selbst hergestellt (aus einem Block Implantat-Silikon geschnitten), inzwischen gibt es solche Mini-Implantate aber auch fertig zu kaufen!
Diesen Artikel habe ich in Zusammenarbeit mit Thorsten Sekira (damals – Mitte 2004 – noch Wildcat MĂŒnchen, heute Stigmata Inc. Köln) geschrieben. Wobei Thorsten seine Erfahrung und Fachwissen dazu beitrug (in GesprĂ€chen und Stichpunkten) und ich daraus diesen Artikel formte. Weiter unten folgt der zweite Teil (entstand ebenfalls in Zusammenarbeit mit Thorsten Mitte 2005) ; „The Excellence of Cutting“ beschĂ€ftigt sich mit dem, was alles schief gehen kann und was ein gutes Cutting ausmacht!
Wahrscheinlich ist Scarification (das Anbringen von Schmucknarben) nicht nur eine der intensivsten Formen der Body Modification, sondern nach Piercing und Tattoo auch die am meisten verbreitete und beliebteste Art den Körper zu verzieren. Mit Sicherheit ist Scarification aber die Àlteste Form der Body-Modification.
OberflĂ€chlich betrachtet ist es ja auch die einfachste Art seinen Körper zu zieren und zu kennzeichnen – braucht es doch keine körpervertrĂ€glichen Farben, Maschinen, Nadeln oder sonstiges besonderes Wissen sich eine Narbe zuzufĂŒgen. Scarification ist also die natĂŒrlichste Form des Körperschmucks, da der Körper selbst den Schmuck â die Narbe – produziert, ohne dass Fremdkörper wie Tattoofarbe oder Schmuck benutzt werden.
Kennt man bei verschiedenen Naturvölkern (z.B. Afrikas) Narben als Schmuck oder Kennzeichnung der Zugehörigkeit zu einem Clan oder einer Gruppe, sind uns in der westlichen Kultur Narben nur von Verletzungen her bekannt â sicher hat sogar fast jeder eine Narbe, ist also schon âverziertâ. Allerdings geht es bei der Scarification nicht um Narben von Platzwunden am Kopf oder Schnitten, die bis auf den Knochen gehen sondern um kunstvolle Verzierung der Haut.
Diese kunstvollen Narben der „Modern Primitives“ brauchen neben einem ganzen Schwung Erfahrung auch Anatomisches Wissen und vor allem steriles und ordentliches Arbeiten um das gewĂŒnschte Ergebnis eines „gesunden“ Narben-Motives zu erreichen.
Das Ergebnis
Das Ergebnis der Narbe hĂ€ngt selbstverstĂ€ndlich stark von der Art der Wunde und der Technik mit der sie geschaffen wurde ab – allerdings bleibt jeder Scarification etwas natĂŒrliches und ursprĂŒngliches â denn die Narbenbildung und das Narben-Bild lĂ€sst sich nicht mit der PrĂ€zision eines Tattoos vergleichen, welches ja gröĂtenteils exakt planbar und filigran auszufĂŒhren ist. Bevor wir aber zu den verschiedenen Möglichkeiten des Anbringens einer Narbe kommen (Cutting, Branding …) möchten wir kurz auf die Narbenbildung der Haut allgemein ein gehen – es ist wichtig die Grundlage zu kennen um das Ergebnis planen und verstehen zu können.
Die Haut
Die Haut ist der Ă€uĂere Schutzmantel des Körpers gegen die AuĂenwelt und ist in mehreren Schichten aufgebaut. Kommt es zu einer Verletzung der Haut, setzt der Körper also alles in Bewegung um dieses „Loch“ im Schutzmantel zu stopfen. Wird nur die Ă€uĂerste Hautschicht verletzt heilt die Haut spurlos, nur bei tieferen Verletzungen die bis zur Lederhaut und der Unterhaut reichen bilden sich Narben.
Die Wundheilung verlĂ€uft in mehreren Phasen, zunĂ€chst bildet sich im Wundbereich ein sehr zellreiches Bindegewebe, das zahlreiche GefĂ€Ăsprossen enthĂ€lt (Granulationsgewebe). Vom Wundrand her wĂ€chst dann die Regenerationsschicht der Oberhaut (Stratum Germinativum), danach setzt die Verhornung ein und die Wunde ist geschlossen, die Narbe gebildet. Vermehrt man nun gezielt das Granulationsgewebe durch beabsichtigte Verzögerungen der Wundheilung, kommt es an der verletzten Stelle zur gewĂŒnschten und vermehrten Narbenbildung.
Narbengewebe
Das Narbengewebe bildet sich allerdings nicht nur gleichmĂ€Ăig und analog zur Art, Tiefe und GröĂe der Wunde sondern auch entsprechend der Behandlung und Bedingungen wĂ€hrend der Wundheilung. Jeder kennt Narben, die an manchen Stellen dicker oder breiter ausgeprĂ€gt sind als an anderen Stellen, die Ursache ist nicht immer eine entsprechend geformte Wunde. Stellt man sich eine Narbe vom Bauchnabel zur AuĂenseite des Oberschenkels vor, wĂŒrde sich diese z.B. beim Laufen unterschiedlich bewegen. Einige Teile der Narbe wĂŒrden gedehnt, andere zusammengepresst und wieder andere bewegten sich gar nicht. Bei einer „natĂŒrlichen“ oder OP-Wunde wĂŒrde das dazu fĂŒhren, das die verheilte Narbe wegen der sehr unterschiedlichen „Beanspruchung“ der Haut wĂ€hrend des Heilungsprozesses ungleichmĂ€Ăig und uneben ist. Bei einer gezielten Scarification muss also dieser stufenweise Ăbergang der Hautunterschiede (Hautspannung und Dicke) mit der jeweils angewendeten Technik ausgeglichen werden. Im wesentlichen gibt es zwei Arten Scarifications zu erzeugen; das Schneiden (Cutting) und Brennen (Branding).
Cutting
Das Cutting (schneiden der Haut mit einem Skalpell) ist die technisch versierteste Art Narben gezielt zu setzen und gleichmĂ€Ăige Ergebnisse zu erzielen. Mit dem Skalpell lĂ€sst sich sehr fein und ordentlich arbeiten, wenn auch die AnsprĂŒche an die Technik und das FingerspritzengefĂŒhl des Artists sehr hoch sind um die gewĂŒnschten Narben zu bekommen.
Mit verschiedenen Cutting Techniken lassen sich fast alle denkbaren Motive erzielen – so können auch groĂflĂ€chige Narben zum Beispiel durch Skin-Removal (Hautentfernung) realisiert werden.
WĂ€hrend sich das „normale“ Cutting auf das Schneiden und Entfernen der Haut beschrĂ€nkt gibt es weitere Möglichkeiten wie das in ursprĂŒnglichen Kulturen Afrikas praktizierte „Packing“. Beim Packing wird ein tiefer schrĂ€ger Schnitt gesetzt um eine Hauttasche zu bilden, in diese wird dann ein Objekt (meistens Ton) eingesetzt. Die Wunde wird dann verschlossen – eine massive Narbenbildung, welche den Fremdkörper ausstöĂt oder umschlieĂt ist die Folge.
Eine weitere Cutting Technik ist das erzeugen von Narben mit der Tattoomaschine. Sicher kennt der ein oder andere vernarbte Tattoos von zu krĂ€ftig geratenen TĂ€towierer HĂ€nden – Ă€rgerlich!
Aber genau dieser Effekt kann genutzt werden indem man die Tattoomaschine ohne Farbe laufen lÀsst, die (gespreizte) Nadel zu weit aus der Maschine kommen lÀsst um so im Vergleich mit einem Tattoo viel tiefer zu stechen. Allerdings ist die resultierende Narbenbildung meist nur schwach und ist bestenfalls in leicht geÀnderter Haut-Tönung zu sehen.
Branding
Das Branding teilt sich hauptsĂ€chlich in zwei Formen; Dem âStrike Brandingâ – hier werden geformten Metallstempel mit z.B. einem Bunsenbrenner erhitzt und Ă€hnlich dem Brandzeichen von Tieren auf die Haut gepresst. Diese Form des Branding ergibt in der Regel keine sehr schönen und regelmĂ€Ăigen Narben.
Vermutlich ist das Strike Branding jedoch die gĂ€ngigste Form des Branding obwohl mit dieser Methode keine kleinen und geschlossenen Formen gebrannt werden können und das gewĂŒnschte Design sich aus verschiedenen einfachen Grund formen zusammensetzen muss.
Eine nicht nur theoretisch alternative Form des Strike-Brandings ist das âKĂ€lte-Brandingâ hier wird anstatt mit Hitze, mit extremer KĂ€lte gearbeitet. So kann ein Metallstempel, der zuvor in flĂŒssiges Stickstoff getaucht wurde ebenfalls krĂ€ftige Narben durch die Verbrennung mit KĂ€lte hinterlassen. Das KĂ€lte-Branding dĂŒrfte allerdings wegen dem nicht ungefĂ€hrlichem und umstĂ€ndlichen Umgang mit flĂŒssigem Stickstoff eher selten sein.
Ein generelles Problem ist allen Formen des Strike Brandings gemein, ist die Hitze oder KĂ€lte falsch dosiert kann es zu Gewebe-Anhaftungen am Stempel kommen, was beim zurĂŒckziehen zum AbreiĂen von Hautteilen fĂŒhrt.
Eine gute Alternative ist das âCautery Brandingâ â hier ist eine recht genaue âSteuerungâ des Motivs möglich, was spĂ€ter zu einem deutlich besseren Narbenbild fĂŒhrt. Beim Cautery Branding wird mit einem chirurgischen GerĂ€t, dem so genannten âHF-Kauterâ die Haut mittels Strom verödet. Der HF-Kauter ist Ă€hnlich dem Skalpell beim Cutting prĂ€zise und komfortabel zu handhaben.
Neben diesen beiden Gruppen der Scarification, Cutting und Branding mit all Ihren Spielarten, gibt es verschiedene andere experimentelle oder gewagte Wege die wir hier nicht unerwÀhnt lassen wollen.
Alternativen
Die Alternativen Wege zur Narbe sind aus unserer Sicht nicht empfehlenswert aber dennoch existent. Da wĂ€re z.B. die „Chemical Scarification“ bei der mit VerĂ€tzungen der Haut mittels Auftrag oder Injektion von Ă€tzenden Stoffen / FlĂŒssigkeiten gearbeitet wird. Dosierung der Menge und Einwirkzeit dĂŒrften hier das hauptsĂ€chliche Problem sein.
Eine abenteuerliche Form der anderen Art ist das Entfernen von Haut unter Zuhilfenahme von technischem GerÀt wie dem Dremel, mit dem die Haut wortwörtlich abgefrÀst wird. Keine besonders ratsame Methode, kennt man doch vom FrÀsen in Holz und Metall den immensen SpÀne und Splitterflug, der durch die mechanischen KrÀfte entsteht. Bezogen auf Haut und Blut sicher keine sehr angenehme und hygienische Vorstellung.
Heilung
Die Abheilung und Behandlung der noch frischen Wunde sind ohne Zweifel der wichtigste Part einer Scarification, denn hier liegt das âGeheimnisâ prĂ€chtiger und gelungener Narben. Zuerst möchten wir aber mit einem wilden GerĂŒcht diesbezĂŒglich aufrĂ€umen. So wird oft behauptet, das Einreiben von Tattoo-Farben in die Wunde (das sog. Ink Rubbing) wĂŒrde krĂ€ftige farbige Narben ergeben â so besagt die Theorie das die Farbe wie bei einem Tattoo durch das neu gebildete Gewebe eingeschlossen wird. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Farbe recht effektiv durch den Wundheilungsprozess als Fremdstoff vom Körper nach auĂen getragen wird.
Jede frische Scarification muss mit groĂer Sorgfalt behandelt werden, da dem Körper eine ziemlich groĂe Verletzung zugefĂŒgt wurde und man die Wundheilung absichtlich verzögern muss um möglichst schöne und deutliche Narben zu erhalten. Die frische Wunde sollte immer nur mit sauberen HĂ€nden angefasst werden und wĂ€hrend der Abheilphase sollte auf penibelste Hygiene im Allgemeinen geachtet werden.
Nach dem Schneiden oder Brennen sollte man die Wunde verkrusten lassen und um die Heilung zu verzögern ist es angebracht die Wunde unter sauberen Bedingungen kontrolliert zu reizen. Je nach Art, Dauer und IntensitÀt ergeben sich dann verschieden gute Narbenergebnisse.
Je lĂ€nger und intensiver die Reizung ist, desto mehr Narbengewebe wird erzeugt werden. Die Reizung erfolgt durch kontrolliertes Entfernen der Kruste und Ăffnung der Wunde; dieses Ăffnen und Entfernen erfolgt am besten nachdem man die Kruste vorher aufgeweicht hat (nach dem Duschen oder besser nachdem man die Wunde mit steriler Kochsalzlösung getrĂ€nkt hat). Es gibt zwei bewĂ€hrte Methoden die aufgeweichte Kruste komplett zu entfernen â entweder mit einer Pinzette abziehen oder mit einer weichen ZahnbĂŒrste die Kruste abreiben, fĂŒr welche Methode man sich entscheidet, sollte jedem selbst ĂŒberlassen sein. Ein weiteres Mittel, dass man verwenden kann wĂ€re Betaisodona Wundsalbe. Diese jodhaltige Wund salbe ist ziemlich stark kristallin, diese feinen Kristalle eignen sich gut zum sauberen Reizen der Wunde (vor allem mit der ZahnbĂŒrste). Das Ăffnen der Wunde stellt natĂŒrlich jedes Mal wieder ein Risiko dar, da der Körper wieder mit einer offenen Wunde konfrontiert ist. Nicht nur aus diesem Grund ist bei der Pflege von Cuttings wirklich auf peinlichste Sauberkeit zu achten.
Pflege
Diese âPflegeâ der Scarification erfolgt so lange sich neue Krusten bilden, die man entfernen kann. Das dauert in der Regel drei bis sechs Wochen in dieser Zeit bilden sich die Narben vollstĂ€ndig.
Zu Beginn sind die meisten Narben noch tief, werden jedoch mit der Zeit immer höher bis sie sich schlieĂlich zu schönen erhabenen Narben entwickelt haben â den so genannten Keloid-Narben. Diese Transformation des Narbengewebes kann bis zu einem halben Jahr und lĂ€nger dauern.
Die Narbenbildung wird von einem mehr oder weniger starkem Juckreiz begleitet, Àhnlich dem Juckreiz eines verheilenden Tattoos.
Schmerzen
Der Schmerz eint fast alle Bodymodifications und modernen Körperschmuckformen doch sei gesagt, dass Scarification fĂŒr viele AuĂenstehende furchtbar schmerzhaft und brutal aussehen mag, der eigentliche Schmerz des Schneidens oder Brennens nicht viel höher als der des TĂ€towieren ist. Auch wenn Schmerzempfinden immer eine subjektive Angelegenheit ist wollen wir es hier nicht unerwĂ€hnt lassen.
Das Wichtigste allerdings gilt in Bezug auf Scarification noch mehr als bei allen anderen Formen des Körperschmucks, der Kunde sollte sich vorher genau ĂŒber die Fertigkeiten des KĂŒnstlers informieren und sich auch ein Portfolio von Arbeiten zeigen lassen in dem sich auch Bilder der Abheilung und vor allem auch der verheilten Arbeiten finden. Jemanden mit einem Skalpell oder glĂŒhenden Eisen an seinem Körper arbeiten zu lassen erfordert viel Vertrauen. AusfĂŒhrliche BeratungsgesprĂ€che, detaillierte AufklĂ€rung und Planung des Motivs sind im Vorfeld auf jeden Fall notwendig und sollten nicht zu kurz kommen.
Scarification ist und bleibt eine der intensivsten und intimsten Erfahrung, die man machen kann.
[ad]Nachdem wir Euch in der ersten EXPAND Ausgabe in einem Special die verschiedenen Scarification – Arten mit Schwerpunkt auf Cutting vorgestellt haben, war das Interesse und die Reaktionen groĂ. Ein wenig hat uns die breite Akzeptanz und Neugier fĂŒr diese doch noch abseits des âMainstreamâ stehende Form der Körpermodifikation angenehm ĂŒberrascht!
Leider – wie bei so vielen Dingen wenn Sie in den Fokus der Ăffentlichkeit gelangen â lassen auch âschwarze Schafeâ und âHobbyschnipplerâ nicht lange auf sich warten und schon erreichten uns erste eMail in denen wir Fotos und Storys zu Gesicht bekamen, das einem die Haare zu Berge stehen. Die erste Ăberlegung war solche Werke an den âPrangerâ zu stellen und öffentlich die Defizite zu besprechen, aber damit ist weder den âOpfernâ geholfen noch der Sache an sich. Daher haben wir uns entschlossen positiv an die Sache heran zu gehen und diese Seiten âThe Excellence of Cuttingâ geschaffen um zu zeigen was geht und wie ein gute Cutting aussieht.
Die Werke (Bilder zu dem Artikel) stammen allesamt aus der Klinge von Thorsten (Wildcat MĂŒnchen) nicht weil er der einzige Artist in Deutschland oder Europa ist â aber sicher einer der Besten seiner Zunft. Dazu kommt, dass dieser Artikel sehr kurzfristig entstanden ist als Reaktion auf die oben beschriebenen Ereignisse.
An dieser Stelle also der Aufruf an alle Bodyart begeisterten, die Werke tragen welche das PrĂ€dikat âThe Excellence of …â verdienen oder solche geschaffen haben â zögert nicht uns zu kontaktieren! In den folgenden EXPAND Magazinen gilt es Seitenweise weiĂe FlĂ€che zu bedrucken und am liebsten wĂŒrden wir das mit positiven, schönen und atemberaubenden Kunstwerken tun!
Die hÀufigsten Fehler
âBegebt euch nicht in die HĂ€nde von Pfuschernâ – das wĂ€re ein etwas verzweifelt klingender aber sicher Angebrachter Appell an alle Bodyart-Begeisterten, die sich fĂŒr ein Cutting interessieren. Um den âBlick hinter die Kulissenâ ein wenig zu schĂ€rfen, wollen wir hier einmal die schlimmsten Fehler nennen:
Falsche Klingen
Gerade AnfĂ€nger aber auch weniger gut ausgerĂŒstete âHobby Schnipplerâ verwenden meist falsche Klingen. Es gibt die unterschiedlichsten Formen und GröĂen, die jeweils ihren Eigenschaften entsprechend eingesetzt werden sollten. Verwendet man die falschen Klingen, wird das kontrollierte Schneiden erschwert und es ist unter UmstĂ€nden gar nicht mehr möglich Feinheiten auszuarbeiten.
Klinge wechseln
Ebenfalls ein beliebter Fehler ist das Schneiden ganzer Cutting-Projekte mit nur einer Klinge. Das wird sehr schnell zur schmerzhaften Angelegenheit fĂŒr den Kunden, denn selbst eine gute Klinge wird schnell stumpf. Eine stumpfe Klinge bietet dann einfach nicht mehr den gleichmĂ€Ăigen und sauberen Schnitt, den man fĂŒr prĂ€zises Arbeiten braucht.
Die Motive
Cutting kann sehr kunstvoll und vielseitig sein – leider wird bei aller Anatomie und Technik das Ăben ordentlicher LinienfĂŒhrung vernachlĂ€ssigt. Die Haut ist kein Blatt Papier, das man wegschmeiĂt und sich ein neues holt wenn man sich verschnitten hat. Auch ist ein Skalpell kein Pinsel, eine Linie muss immer gezogen werden und das im korrekten Winkel und in der richtigen Tiefe.
Die Ăsthetik
Zu oft bleibt leider auch die Ăsthetik auf der Strecke. Ist die Motivauswahl gelungen, bleibt die Schwierigkeit der Ă€sthetischen Platzierung am Körper. So gilt es nicht nur Bewegungsfalten und Gelenke zu berĂŒcksichtigen sondern auch die Schwerkraft – ein Cutting wird zwar im Liegen geschnitten, meist aber im Stehen betrachtet und âgetragenâ
Die Anatomie
Fehlen grundsĂ€tzliche Kenntnisse der Anatomie, wird es meist nichts mit einem ordentlichen Cutting. Vielen Hobby-Cuttern sind die âLangerschen Spaltlinienâ, die die Richtung der geringsten Dehnbarkeit der Haut markieren, ein Fremdwort. Die Haut wird nicht oder nicht richtig gespannt und der Schnitt nicht der âUmgebungâ angepasst – damit entstehen unregelmĂ€Ăige Linien und das Motiv misslingt.
Die Hygiene
Die Hygieneanforderungen sind beim Cutting mindestens so hoch anzusetzen wie beim Piercing (siehe âSO PIERCEN WIRâ). Wer einen solchen Rahmen nicht bieten kann sollte davon absehen an anderen Menschen zu arbeiten.
Die Anleitung
Auch in der Anleitung, die der Kunde mit auf den Weg nach Hause bekommt macht sich leider zu oft mangelndes Wissen um die Behandlung der Wunde und die Pflege allgemein bemerkbar. Gerade beim Cutting möchte man ja eine Keloide Narbenbildung – allerdings ist eine natĂŒrliche Veranlagung zu Bildung dieser Narben eher bei jungen und farbigen Menschen gegeben. So mancher Kunde muss also auf âTricksâ zurĂŒckgreifen um die âWucherungenâ einer Keloiden Narbe anzuregen.
PrÀzises Arbeiten
Wie schon erwĂ€hnt, verzeiht die Haut keine Fehler – der Cutting Artist muss also in der Lage sein lĂ€ngere Zeit konzentriert zu arbeiten. Die Zeit sollte man sich auch nehmen es gibt keine AbkĂŒrzungen (âthere are no shortcutsâ).
AnfÀngerfehler
Die typischen AnfĂ€ngerfehler, die man auch nur durch langes Ăben in den Griff bekommt sind unregelmĂ€Ăige Schnitttiefen und das Ăberschneiden der Spitzen (âcross cuttingâ). Gerade im flachen Winkel zulaufende Spitzen und Ecken sind sehr schwierig auszuarbeiten.
SelbstĂŒberschĂ€tzung
Nach anfĂ€nglichen Erfolgen neigt man dazu seine FĂ€higkeiten und Ausdauer zu ĂŒberschĂ€tzen. Das Ergebnis sind Projekte und Motive, die in ihrer FiligranitĂ€t oder GröĂe nicht bewĂ€ltigt werden können. Wie bei vielen Sachen gilt auch beim Cutting âĂbung macht den Meisterâ und nur ein langsames Steigern und Heranarbeiten an komplexere Motive gewĂ€hrleistet ein hohes Niveau.
Gerade auch fortgeschrittenere Techniken wie das Skin Removal (flĂ€chiges Entfernen der oberen Hautschichten) fordern viel Ăbung, Erfahrung und zusĂ€tzliches Wissen.
So, meine Lieben – ich bin ja normalerweise mal ganz gerne jemand, der meckert wenn Leute sich mit BodyModification oder anderen Themen nicht (meiner Meinung nach) ausreichend auseinander gesetzt haben, oder zu einseitig darĂŒber schreiben.
Okay, meist sind es auch reisserische Boulevard Artikel oder Blog und Foren-Posts wo das nicht unbedingt angebracht ist – also viel Wind um nichts, alles ganz normal. Wenn es allerdings um eine Doktorarbeit geht, dann liegt die Messlatte WIRKLICH hoch und wenn dann auch noch der Titel lautet:
„Body Modification:
psychologische Aspekte von Piercings
und anderen KörperverĂ€nderungen“
… dann ist meine Erwartungshaltung ins unermessliche gesteigert!
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Also begebe ich mich an die LektĂŒre, aber dank der 300 Seiten Umfang (wobei ein groĂer Teil Statistik ist, der fĂŒr mich weniger interessant ist) habe ich es seit Januar nicht geschafft das mal am StĂŒck zu lesen … ABER … immerhin angelesen und durchgezapped zu den Punkten meines höchsten Interesses … tja, und ich muss wirklich sagen: DANKE! … eine wirklich gelungene Arbeit! Ein bissl viel BME (wie ĂŒblich … was sich dann in Sachen wie „Arten der Scarification: Dremel, SĂ€ure – Skari … usw. niederschlĂ€gt) aber durchaus fundiert und sehr umfangreich!
Ergo: Ich empfehle ungern BĂŒcher, die ich selbst nicht (bis zum Ende) gelesen habe, aber ich will es euch nicht lĂ€nger vorenthalten!!
Also, ne groĂe Tasse Tee kochen den neu auf der CeBit erworbenen eBook Reader anschmeissen und ran an den Speck: